6.5.1798
Zurück zum Register
1 Vorkommen in diesem Eintrag
Eintrag drucken
Den 6.
1. Diesen Morgen erschien ich das erste Mal im glatten Krägli u. langen Mantel in der Kirche; unser voriger Kirchenornat.115
Das neue Amtskleid: Talar und Bäffchen. Bis anhin hatten die Pfarrer die steife, gefältelte Halskrause getragen, die nun, wie die alten Staatssymbole, als Zeichen des Aristokratischen galt.schliessen
ward uns als eine aristokratische Kleidung von unsrer neüen Kantonsobrigkeit abgekant. Meine Gemeine gerieth in stilles Staunen: besonders sahen mich viele junge Leüte u. alle Kinder sehr wehmüthig an: Das rührte mich tief in meinem Herzen; u. so predigte ich heüte auch mit gerührtem Herzen, u. meine Zuhörer hörten mir so zu: ich unterhielte sie von der uns tröstenden stärkenden u. hebenden Liebe Gottes in unsrer gegenwärtigen Angst- u. Kummervollen Lage: über Joh. IV,8116
Gemeint ist 1. Joh. 4,8: "Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe."schliessen
End: "Gott ist die Liebe!"
2. Unser H[an]ß Jakob117
Der Knecht im Hirzler Pfarrhaus.schliessen
nähert sich uns wieder in diesen Tagen, ist mehr bey uns, ist ofner gegen uns: seine Augen schienen ihm geöfnet zuwerden, zusehen, wohin aus die ganze Seesache wolle: er fängt an zumerken, daß es den Rädelsführern nur um sich zuthun sey: was sie aber deütlich genug durch alle ihre Schritte u. Tritte zeigen: sie haben sich sämtlich auf den Thron gesezt u. besezen nun das Regiment mit ihren Creaturen.118
Das helvetische Direktorium besetzte die Zürcher Verwaltung vorab mit entschiedenen Gegnern des alten Regimes und machte einen der Führer des Memorialhandels, Johann Caspar Pfenninger (1760-1838), zum Statthalter.schliessen
––

 


Zurück zum Register