6.1.1800
Ein paar Stellen aus meinem Brief nach St. Gallen. Judith.333
Judith Hess-Bernet (geb. 1762), Tochter des Ratsherrn Caspar Bernet und der Cleophea, geb. Weyermann, verh. mit Waisenvater Lorenz Hess; Hauschronik, 63.schliessen
1.
"Es giebt auf unsrer armen Sündererde genug, das zum Brand u. Einfeüren der Menschen- und Christenherzen dienen kan, damit die Liebe in ihnen nicht anfange zufrieren; O wenn das, was in unsern Tagen in unsrer Nähe u. Ferne geschiehet, die Menschen u. Christen, die die Liebe kennen sollen, nicht zu dauerhafter unauslöschlicher Liebe erwekt, was soll, was wird das thun? Je mehr die Menschheit leidet, je mehr die Christenheit in Druk u. ins Gedräng kömt, desto mehr soll Liebe in Liebe sich schlingen, u. Liebe mit Liebe sich unauflöslich einigen u. vereinigen. Auf dies hin wollen wir, m[eine] Th[eüre]! dies neüe Jahr waker arbeiten u. mit Ernst darauf bedacht seyn, daß unsre redende oder schweigende Liebe durch alles gewinne, u. wir so fester in einander gewurzelt werden in der Liebe deßen, der uns Menschen allein lieben gelehret hat!"
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Es folgen noch zwei weitere Teile des Briefs (2 S.).schliessen
