5.10.–11.10.1803
Von diesen Tagen hier nur das, was ich in die Testamente schrieb, die wir unserm Jaque1760
Liebe!
Wenn Eüch schwindet die Gegenwart, u. Ihr nirgends festen Tritt mehr habet,
Stemmt an Christus Leben Eüch, an Christus Kraft an:
Er wird lieblich Eüch öfnen die Eüch haltende Zukunft!
Oh für die werdet Ein Fleisch, Ein Herz u. Eine Seele!
Dann seyd Ihr christlich Getraute, Getraute für's ewige Reich
Deß, der ließ sein Leben, vergoß sein Blut auf Golgatha's Höhe!
Außer diesem ist kein Heil, keine Ruh, kein Friede.
Glaubt das für Erd u. Himmel, für eüer iziges u. künftiges Auge,
Mit dem ihr einander anblikt auf Erde,
Mit dem ihr einander anzubliken wünschet
Im künftigen Himmel!
Liebet! u. habet Gefühl u. Achtung für Liebe!
Seyd fröhlich mit der fröhlichen u. wainet mit der wainenden Liebe!
Liebe fühlt von Innen heraus, u. handelt nach Christus göttlichem Takt.
Liebe ist willige Gefährdtin im Pilgerland der Erd;
Und winkt mit ernstem Finger hinüber ins obere Vaterland.
Da will die Liebe beseligen, wie bey all ihrem Durst hienieden ihr nie zu gut ward.
Das Hier ist ihr Kampfort, dort wird sie leben im Sieg u. Triumph,
Und himlisch wohlthun jedem, der liebt und geliebt hat.
Jakob Gessner d.Ä. (1759-1823), Schweizers Schwager, Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, verh. 1803 mit Anna Schulthess; Offizier in holländischen Diensten bis 1795, Oberrichter in Zürich, 1803 Stadtrat, 1805 Statthalter des Bezirks Zürich; Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
u. seiner Nannette1761Anna Schulthess aus dem "Schönenhof" (geb. 1775), Tochter der Bäbe Schulthess-Wolf, verh. 18.10.1803 mit Jakob (Jaque) Gessner.schliessen
an ihrem Hochzeittag zugeben im Sinn haben. a.
Liebe!
Wenn Eüch schwindet die Gegenwart, u. Ihr nirgends festen Tritt mehr habet,
Stemmt an Christus Leben Eüch, an Christus Kraft an:
Er wird lieblich Eüch öfnen die Eüch haltende Zukunft!
Oh für die werdet Ein Fleisch, Ein Herz u. Eine Seele!
Dann seyd Ihr christlich Getraute, Getraute für's ewige Reich
Deß, der ließ sein Leben, vergoß sein Blut auf Golgatha's Höhe!
Außer diesem ist kein Heil, keine Ruh, kein Friede.
Glaubt das für Erd u. Himmel, für eüer iziges u. künftiges Auge,
Mit dem ihr einander anblikt auf Erde,
Mit dem ihr einander anzubliken wünschet
Im künftigen Himmel!
b.
Liebe! Liebet! u. habet Gefühl u. Achtung für Liebe!
Seyd fröhlich mit der fröhlichen u. wainet mit der wainenden Liebe!
Liebe fühlt von Innen heraus, u. handelt nach Christus göttlichem Takt.
Liebe ist willige Gefährdtin im Pilgerland der Erd;
Und winkt mit ernstem Finger hinüber ins obere Vaterland.
Da will die Liebe beseligen, wie bey all ihrem Durst hienieden ihr nie zu gut ward.
Das Hier ist ihr Kampfort, dort wird sie leben im Sieg u. Triumph,
Und himlisch wohlthun jedem, der liebt und geliebt hat.
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