5.5.–11.5.1805
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Den 5t[en] May
Kam die l[iebe] Käther Kramer2652
Anna Catharina Cramer (1765-1826), Tochter des Metzgers Caspar Cramer und der Anna Cramer-Jenny (geb. 1737), eine Nachbarin der Keller im Kleinod, verh. 1806 mit Landschreiber Johannes Fries (geb. 1755).schliessen
zu uns aus dem Nidelbad2653
Nidelbad oberhalb Rüschlikon.schliessen
von Frau Heß,2654
Welche Frau Hess hier gemeint ist, geht aus dem Kontext nicht hervor. Möglich wäre Maria Barbara Hess-Schulthess, Maria Barbara Hess oder auch eine Frau Hess aus einer anderen Linie der weitverzweigten Zürcher Hess; vgl. Stammbaum Hess-von Orelli, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
von der sie mir 2 Nthlr.2655
2 Neutaler = 4 Gulden.schliessen
für meine Armen brachte, die mich sehr freüten. Die Liebe trank die warme Kuhmilch bey uns, u. lebte gern in unserm Kraiße. am Mitwoch den 8ten machten wir mit ihr einen Besuch bey der l[ieben] Frau Tobler2656
Anna Katharina Tobler, geb. Schinz (1750-1816), Gattin von Franz Heinrich Tobler (1748-1828), Pächter, später Besitzer des Landgutes Au; W. Ganz, Die Familie Tobler von Zürich 1626-1926, Stammtafel 2.schliessen
in der Auw, wo es ihr nicht sonderlich gefiel; u. wo auch uns bey diesem Besuch nicht viel ausschluge. Das uns frappanteste war das, daß wir im Hin u. Herweg bey unbeschreiblich viel herrlich blühenden Baümen vorbey mußten. Auf'm Heimweg haschte uns beym Gerensteg ein armer Mann2657
Widmer aus dem Geristeg; Bauernhof nördlich von Spitzen; vgl. Tagebuch vom 27.-31.5. u. 12.6.1805.schliessen
auf, u. schriee uns um Hilfe an, weil er schon 10 Wochen eine elende kranke Hand habe: wir besichtigten sie, u. fanden sie fürchterlich verderbt, so daß wir uns kaum getrauten, sie heilen zukönen: so gleich war die l[iebe] Käther Fürsprecherin für den armen Mann, u. wir sagten ihm – er solle Morgen in unser Haus kommen. Unter Gesprächen über die Curen, die wir schon gemacht, kamen wir müde nach Haus, u. waren froh, nun wieder bey unsern Kindern zuseyn.
Die l[iebe] Cäther Kramer blieb bey uns bis Freytag den 10, wo sie wieder ins Nidelbad zu Frau Heß zurük kehrte, u. dann von ihren Schwestern2658
Anna Catharina Kramer hatte mehrere Geschwister, darunter Ester (geb. 1768), die im Tagebuch am 23.6.1805 als Schwester der Käther erwähnt wird.schliessen
da heimgehohlt wurde: unsre Sette2659
Elisabeth Schweizer (1786-1824), älteste Tochter von Diethelm Schweizer und Anna, geb. Gessner, verh. 1822 mit Johannes Suter; vgl. Hauschronik, 34, 85-88.schliessen
u. Nette,2660
Anna Schweizer (1787-1837), zweitälteste Tochter von Diethelm Schweizer und Anna, geb. Gessner, verh. 1810 mit Heinrich Morf, 1816 geschieden; Hauschronik, 34, 72ff.schliessen
begleiteten die Liebe bis auf den Ezliberg2661
Heute Etzliberg: Anhöhe westlich von Thalwil Richtung Langnau am Albis.schliessen
wo sie von dem auf Horgen giengen, u. bey den Jungfern im Pfarrhaus,2662
Lisette und Anna Lavater, Töchter des Horgener Pfarrers Johann Kaspar Lavater.schliessen
die allein waren, zu Mittag aßen, u. Abends wieder zu uns zurük kehrten, wo sie mich aber zu Beth antraffen.
Es grieff mich diesen Abend ziemlich stark an u. bekam eine unruhige Nacht, so daß wir Morgens expreß in die Stadt schiken mußten,2663
Im Tagebuch: muß.schliessen
um einen Prediger auf den Sontag zubekommen: auch ward Herr Dokt. Lavater2664
Im Tagebuch vom 27.-31.5.1805 als Doktor im Waldreis bezeichnet; daher wahrscheinlich Heinrich Lavater (1768-1819), Sohn des Johann Caspar Lavater und der Anna, geb. Schinz, Bezirksarzt und Arzt am Zuchthaus in Zürich; HBLS IV, 636.schliessen
von meinem Krankheitsanfall benachrichtigt. Abends kam bey guter Zeit der l[iebe] Jaque ab'm Graben,2665
Jakob Gessner d.J. (1782-1806), dritter Sohn von Hans Caspar Gessner u. Bäbe, geb. Hess; ord. 1804, Vikar in Horgen, 1805 Katechet in Oberstrass, verfiel in Melancholie und hungerte sich zu Tode; ZhPfrB, 296.schliessen
um Morgens für mich zupredigen, worüber wir herzlich froh waren: der Mann, den wir in die Stadt geschikt, brachte mir Arzneyen: u. so mußte ich, der ich seit 1782, allso 23 Jahre nichts gebraucht habe, wieder anfangen mediziniren: ich fügte mich darein, u. bekame Gottlob diesen Samstag eine ruhige Nacht.

 


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