Morgens gerade nach 7 Uhr erschienen Truppen von Zürich im Hirzel¹⁹⁹⁶ – u. zwar die Generalität selbst: wir wussten nicht, wie uns zu Muthe ward, da wir dies Militair sahen, u. die Offiziere alle zu uns ins Pfarrhaus kamen, u. alle so herzlich freündlich mit uns thaten: der kommandierende Cheff dieser Truppen, Herr Ziegler,¹⁹⁹⁷ u. denn Hr. Rheinhardt¹⁹⁹⁸ u. andere trösteten uns über unsre ausgestandenen Leiden, u. versicherten, daß nun auch uns Hilfe geschehen werde. Herr Oberst Ziegler durchgieng mit mir die Landcharte, u. ich musste ihm die Lage aller Bergorthe beschreiben, damit er seine Truppen darnach vertheilen könte. Dann trank man Thee u. Kaffe, u. erzählte von den neüesten Affairen; alles war voll Frohheit u. Jubel ... welch ein Abstand dieser Besuch bey uns gegen den am Samstag von der willischen Horde! Diese wollte mich neken u. schänden; u. jene von Zürich ehrten mich höchlich. Noch langte ein Freykorps Jäger von Zürich u. eine Compagnie Schweizer¹⁹⁹⁹ an, die einen Kapuziner zum Feldprediger²⁰⁰⁰ bey sich hatte, der auch zu uns ins Pfarrhaus kam. Bald nach 10 Uhr verreiste Herr Oberst Ziegler mit seinem Stab, u. dem Zürcher Jägerkorp u. der Schweizer Compagnie auf Waidenschwyl. In meiner Gemeine blieben 3 Berner Compagnien zurük: bey uns logirten perse²⁰⁰¹ 4 Offiziere, von denen 3 sich besonders an uns attaschirten: Herr Oberst Kirchberger,²⁰⁰² ein edler fein fühlender menschlicher Mann machte mich ganz zu meinem Vertrauten, u. berieth sich mit mir über manches allein; es war, als ob wir schon Jahre lang einander gekannt hätten: er ist sehr still, immer nachdenkend, u. innig dringend einen anblikend; auch die übrigen 2 Hauptleüte waren bey uns bald daheim; wir waren ihrethalben in nichts schenirt, u. sie waren mit allem zufrieden, was wir ihnen zueßen gaben; selbst Erdapfel schmekten ihnen gut; sie konnten sie nicht genug rühmen: u.s.f. Die Entwafnung der Hirzler ward heüte wie an allen Orthen, wo die eidgenössischen Truppen hinkamen, vorgenohmen.