"Unaussprechlich wohlthätig ist uns eüer heütiges Briefgen: denn wir sehnten uns nach einem geschriebenen Worte von eüch. Der mündliche Bericht des Freytagbottes, daß eüch nichts Leides zugefügt werden konnte, war uns schon sehr viel, gleichsam ein Engel der Stärke u. des Trostes, ein Pfand des Lebens unsres Gottes, wie auch je eins war: denn während u. nach jenen Kriegsvorfällen bey Horgen stieg unsre Angst u. unsre Sorge um eüch auf den höchsten Punkt, u. wir mussten uns unausgesezt u. unabtreiblich für eüch an die Macht u. Treüe unsers Gottes fest halten, u. glauben, wo wir nichts sahen, u. hoffen, wo nichts zuhoffen war: u. so könt ihr eüch unsre Freüde, unsern Dank, unsern Jubel vorstellen, da wir eüre Errettung aus allem eüch Gedrohten vernahmen: es erhob uns mächtig u. stärkte uns im Glauben für alle, die an allen Orthen unschuldig in Noth u. Gefahr sind.
Die Frage, was für Maaßregeln genohmen werden? kan ich u. Niemand der unsern eüch beantworten: es ligt alles in der Hand der Standeskommission;¹⁹⁹³ und die Dispositionen der Truppen in der Hand von Oberst Ziegler;¹⁹⁹⁴ u. da weisst kein einziger Mensch nichts als diese: kein Offizier, kein Soldat, Niemand. Daß die unaussprechlich vielen Truppen, die hier sind, ausziehen müssen, das versteht sich – aber wann? Das wissen sie nicht, so wenig als – wohin? So viel, sagte unser l[iebe] Jaque,¹⁹⁹⁵ daß man der weisesten Maaßnahmen sicher seyn dürfe, u. daß, wo immer möglich, die böse Rotte in die Enge getrieben werde, daß sie sich ohne gewaltthätige Kriegsauftritte ergeben müsse. Alle Cantonen sind nun mit ihrem Contingent da; auch aus gar allen Gegenden unsers Cantons sind Leüte da, weit mehr als die Contingente: alle Truppen sind wüthend aufgebracht gegen diese Ruhestörer."