1.12.–8.12.1804
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[106] Den 1–8 Christm[onat]
Unsre Sette u. Bäbeli2400
Die älteste und die zweitjüngste der Schweizer-Töchter, Elisabeth Schweizer (1786-1824) und Anna Margaretha Barbara Schweizer (1797-1876), die spätere Meta Heusser-Schweizer; die zweite ging am 11. November in Begleitung von Elisabeth Wichelhausen, die erste am 20. November allein in die Stadt; vgl. Tagebuch unter den entsprechenden Daten.schliessen
kamen diese Woche wieder nach Hause, nachdem sie etwas Zeits in der Stadt waren. Erstere sagte uns unter anderm, das sie uns erzählte – "daß je die besten u. religiosesten Aerzte in der Stadt besorgen, das in Spanien u. Italien ausgebrochene u. graßirende gelbe Fieber,2401
Gelbfieber, eine durch die Gelbfiebermücke übertragene Viruskrankheit, die in zahlreichen Seuchenzügen meist tödlich verlief.schliessen
zu dessen Hemmung schon ganze Oerter verbrennt worden, werde wahrscheinlich auch in unser Land kommen, u. da viele Empfänglichkeit finden in den durch Wollust u. Ueppigkeit verderbten Leibern der Einwohner unsers Landes." Diese Bemerkung kame mir sehr begründet vor, u. jene Besorgniß höchst wahrscheinlich, indem diese Pest den Gränzen unsers Vaterlands nie so nahe gekommen, daß sie dasselbe nicht auch ergrieffen habe. U. so hat unser Vaterland sich kaum noch von dem Krieg erhohlt, so stehet die Pest ihm vor der Thür. So ligts in der Geschichte der Völker der Erde: wenn die Kriegsruthe sie nicht beßert – u. wo hat sie uns gebeßert? ach welche noch nie erhörte Greüelthaten sind nur in diesem Jahr verübt worden, u. welche Greüelthaten schleichen noch im Finstern?! so greift der Allmächtige u. allgewältige zur Pestruthe, u. schlägt mit der die Völker der Erde nieder, so daß, wer dem Krieg entrunnen ist, der unter diese Zucht fällt, u. von ihr hingeraft wird.
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