1.10.–11.11.1804
habe ich nur Folgendes zubemerken.
1.
Er war ein gefächiger2341Mundartl. für: geschäftiger, arbeitsreicher.schliessen
Monat, weil wir darin meist mit einsammeln der Herbstfrüchte u. mit Besäeung der Felder beschäftigt waren. 2.
Der l[iebe] Jaque Pestaluz2342Johann Jakob Pestalozzi vom Steinbock (1792-1814), Sohn des Salomon Pestalozzi u. der Dorothea, geb. Schinz; Hans Pestalozzi, Geschichte der Familie Pestalozzi, Stammtafel 24.schliessen
war in diesem Monat etwa 14 Tage bey uns. 3.
Am 12ten schrieb uns der l[iebe] Jaque2343Jakob Gessner d.J. (1782-1806), dritter Sohn von Hans Caspar Gessner und Bäbe, geb. Hess; ord. 1804, Vikar in Horgen, 1805 Katechet in Oberstrass, verfiel in Melancholie und hungerte sich zu Tode; ZhPfrB, 296.schliessen
das erste Mal von Horgen, u. meldete uns seine Ankunft an diesem Orte seiner nun mehrigen Bestimmung. 4.
Den 29 kam seine l[iebe] Mamma2344Bäbe Gessner, geb. Hess (1754-1826), Tochter von Hans Conrad Hess, Amtmann am Oetenbach, und Anna Barbara, geb. von Orelli, verh. 1779 mit Hans Caspar Gessner; vgl. Stammbäume Gessner-Keller und Hess-von Orelli, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
u. die l[iebe] Grite Keller2345Anna Margaretha Keller (1763-1820), Tochter von Elisabeth Gessner-Kellers Bruder Pfr. Heinrich Keller; vgl. auch Hauschronik, 67; Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
zu uns. Von deren Seyn bey uns nun ein Mehrers im Wintermonat.
1.
Die l[iebe] Grite war in den ersten Tag nicht gar wohl; es2346Mundartl. Neutrum für das Femininum: sie.schliessen
hatte viel Zahnweh u. andere Beschwerden. 2.
Samstag den 3 kam die l[iebe] Frau Tobler2347Anna Katharina Tobler, geb. Schinz (1750-1816), Gattin von Franz Heinrich Tobler (1748-1828), Pächter, später Besitzer des Landgutes Au; W. Ganz, Die Familie Tobler von Zürich 1626-1926, Stammtafel 2.schliessen
aus der Auw zu uns: u. Sontag den 4 der l[iebe] Jaque von Horgen, so daß in unsrer heütigen Feyrstund2348Unter "Feyrstunde" versteht Schweizer ein ausserhalb der Kirche im kleinen Kreis der Frommen eingenommenes "Privatabendmahl", wie er sie seit Februar 1778 in steigender Intensität mit den Töchtern der Familie Gessner feiert; vgl. im Begleitbuch zur CD das Kap. III, darin: "Gemeinschaft in Christo".schliessen
unser neüne waren. 3.
Am Montag den 5ten gieng Frau Tobler wieder nach Haus; Jaque begleitete sie. wir brachten nun diese Woche unter viel lesen u. Gesprächen in aller Liebe mit einander zu. 4.
Am Sontag den 11ten hohlten die l[ieben] Wichelhausen2349Johannes und Elisabeth Wichelhausen-Gessner.schliessen
ihre Mamma2350Bäbe Gessner, geb. Hess.schliessen
u. die Grite in einer Kutsche ab. wir entließen diese Lieben mit dankender Freüde über ihren Besuch bey uns, u. gaben ihr unser Bäbeli2351Anna Margaretha Barbara Schweizer (1797-1876), Tochter von Diethelm Schweizer und Anna, geb. Gessner, die spätere Meta Heusser-Schweizer, Dichterin und Mutter Johanna Spyris, in ihrer Kindheit Bäbeli genannt; vgl. Hauschronik; Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer.schliessen
mit, wofür wir das l[iebe] Griteli Brunner,2352Anna Margaretha (Gritli) Brunner (geb. 1795), Tochter von Caspar Brunner, Pfr. von Sirnach, später Frau Lüthard, Richterswil (freundl. Auskunft von Regine Schindler).schliessen
das mit den Wichelhausen kam, zurük behielten. ––
