1.4.–31.10.1802
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April bis End Weinm[onat]
Nur das Wichtigste mit kurzer Anzeige.

Den 15 May fiele allhier ein Schnee, der viel Schaden an den Baümen verursachte. u.

Den 15 Heüm[onat] mussten wir wegen Kälte heizen lassen.

Den 20 Heüm[onat] kamen unsre l[iebe] Bäbe725

Bäbe Gessner, geb. Hess (1754-1826), Tochter von Hans Conrad Hess, Amtmann am Oetenbach und Anna Barbara, geb. von Orelli, verh. 1779 mit Hans Caspar Gessner; vgl. Stammbäume Gessner-Keller und Hess-von Orelli, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
u. Grite Keller726
Anna Margaretha (Grite) Keller (1763-1820), Tochter von Elisabeth Gessner-Kellers Bruder Pfr. Heinrich Keller; vgl. auch Hauschronik, 67; Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
zu uns.

Den 26 dito giengen Mamma727

Anna Schweizer, geb. Gessner (1757-1836), Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, verh. 1785 mit Diethelm Schweizer; vgl. Hauschronik, 30, 32-34, 91, 139f.schliessen
u. ich u. unser Settli728
Schweizers älteste Tochter Elisabeth (1786-1824), verh. 1822 mit Johannes Suter; vgl. Hauschronik, 34, 85-88.schliessen
mit ihnen auf den Rigiberg:729
Diese Rigi-Reise hatte später Schweizer in den Verdacht gebracht, mit der föderalistischen Gegenregierung von Landammann Reding zu sympathisieren und auf der Schwyzer Landsgemeinde "die Proklamation der provisorischen Regierung samt der Pastoralinstruktion des Antistes auf der Kanzel" verlesen zu haben (Paul Wernle, Der schweizerische Protestantismus in der Zeit der Helvetik, II, 391). Wernles Datierung, die sich möglicherweise auf Meta Heussers Hauschronik stützt, die aus dem Gedächtnis die Rigi-Reise auf die Zeit verschiebt, in der Reding in Schwyz die Landsgemeinde durchgeführt hat, wird hier durch die Darstellung im Tagebuch widerlegt. Die Rigi-Reise vom Sommer 1802 war übrigens nicht die erste von Diethelm Schweizer. In seiner späten Studentenzeit unternahm er schon eine Reise auf den "Rigiberg" zusammen mit Vögeli, Hofmeister, Rudolf Hess und Bremi, die im Tagebuch 1777, 4.-7.8., Bg. 17,15-8,1 als eine Freundschaftsreise beschrieben wird; vgl. auch im Begleitbuch zur CD das Kap. II, darin: "Erlebnis der Natur".schliessen
u.

Den 31 dito hohlte sie unser Jaque730

Schweizers Schwager Jakob Gessner d.Ä. (1759-1823), Sohn des Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller, verh. 1803 mit Anna Schulthess; Offizier in holländischen Diensten bis 1795, Oberrichter in Zürich, 1803 Stadtrat, 1805 Statthalter des Bezirks Zürich; vgl. Stammbaum Gessner-Keller, in: Regine Schindler, Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer, Beilage.schliessen
mit der l[ieben] Tante Settli,731
Elisabeth Gessner (1755-1831), Schweizers Schwägerin, Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, lebte seit der Heirat Schweizers mit Anna Gessner 1785 in deren Haushalt, vgl. Hauschronik 33, 91.schliessen
mit der Nette732
Anna Schweizer (1787-1837), zweitälteste Tochter von Diethelm Schweizer und Anna, geb. Gessner, verh. 1810 mit Heinrich Morf, 1816 geschieden; Hauschronik, 34, 72ff.schliessen
u. Regel733
Schweizers dritte Tochter Regula Schweizer (1791-1874); vgl. Hauschronik, 34 u. passim.schliessen
wieder ab.

Den 9 Augstm[onat] verreissten Bäbe u. Gritte wieder von uns.

Den 16 dito kame der l[iebe] Caspar734

Hans Caspar Gessner (1748-1828), Sohn von Pfr. Caspar Gessner und der Elisabeth, geb. Keller; verh. 1779 mit Bäbe Hess; Tuchpresser; möglicherweise aber auch sein ältester Sohn Kaspar (1780-1812).schliessen
mit unsrer Döde735
Dorothea (Döde) Gessner (1749-1830), Tochter von Pfr. Caspar Gessner u. Elisabeth, geb. Keller, ältere Schwester von Schweizers Gattin Anna, lebte damals bei Tante Anna Barbara Keller im "Kleinod"; Hauschronik, 33, 59, 91.schliessen
zu uns.

Den 23 dito ein frohes Familienfest auf Poken.736

Bocken ob Horgen, zu jener Zeit als Badekurort u. Gasthof bekannt.schliessen

Den 30 dito Caspar u. Döde wieder von uns.

Den 10 Herbstm[onat] Belagerung der Stadt durch Andermatt.737

Nach dem Abzug der französischen Truppen hatten sich mehrere Kantone, im August auch die Stadt Zürich, gegen die unitarische helvetische Zentralregierung erhoben. Der helvetische General Joseph Leonz Andermatt (1740-1817) sollte daher die Stadt Zürich militärisch besetzen, scheiterte aber. Danach triumphierten in Zürich die restaurativen Kräfte; HBLS IV, 166; Dändliker III, 149ff.; Graber, Zeit des Teilens, 226-229.schliessen
Am gleichen Tag Hubers738
Jakob Huber im Feld; er erscheint auch später als Anführer der "Rotte", d.h. der Gegner Schweizers im Dorf; vgl. auch Hauschronik, 43f., 51f.schliessen
Zumuthung, daß ich am Bethtag mit einer Cokarde739
Die Kokarde galt als Symbol der Helvetik und verkörperte für die Landbevölkerung die Hoffnung auf Veränderung und bessere Zeiten; sie wurde bewusst als Parteiabzeichen getragen, wenn die errungenen Rechte der Landschaft in Gefahr standen oder zu stehen schienen, etwa während der Zürcher Staatsstreichregierung 1801/02, im Protest gegen die Huldigungen der Mediationsverfassung und vereinzelt auch im Bockenkrieg; vgl. Graber, Zeit des Teilens, 183, 210f., 295; Wilfried Ebert, Zum Verständnis der Symbolik in der Helvetik, in: Itinera Fasc. 15, 30-34.schliessen
auf dem Hut erscheinen soll. Was aber nicht geschah.

Den 12 dito die Stadt zum 2ten Mal fürchterlich bombardirt, u.

Den 15 die ehrenvollste Kapitulation für sie.
In der gleichen Woche die provisorische Regierung zu Zürich: der Congress zu Schweiz:740

Nach der misslungenen Belagerung bildete sich in Zürich eine provisorische Regierung unter Alt-Säckelmeister Hirzel. In Schwyz wurde eine eidg. Tagsatzung einberufen, die die Schweiz als Staatenbund wiederherstellen sollte; HBLS IV, 168; Dändliker III, 154; Graber, Zeit des Teilens, 230.schliessen
Revolution durch die ganze Schweiz.

Den 28. Weinm[onat] der schweizerische Congress wieder aus einander u. die Franzosen wieder in der Schweiz!741

Die föderalistische Restauration provozierte das Eingreifen der Franzosen; Napoleon kündigte seine Vermittlung an, die vom helvetischen Senat angenommen, von der Tagsatzung abgelehnt wurde. Daraufhin besetzten die Franzosen wieder die ganze Schweiz, die Tagsatzung löste sich unter Protest auf; HBLS IV, 167f.; Dändliker III, 154.schliessen

Was Bonaparte742
Napoleon Bonaparte (1769-1821), Sohn eines korsischen Advokaten, stieg in den Revolutionskriegen nach und nach zum wichtigsten Armeeführer auf; mit dem Oberbefehl über die Italienarmee begann er auf eigene Faust Politik zu machen und diktierte nach dem Staatsstreich vom 18. Brumaire (9.11.1797) die 1800 von einem Plebiszit gebilligte Konsularverfassung, machte sich 1802 zum Konsul auf Lebenszeit und krönte sich 1804 zum Kaiser; in den Koalitionskriegen besiegte er die kontinentaleuropäischen Mächte. Sein Niedergang begann 1812 mit dem verlustreichen Russland-Feldzug; 1814 wurde er von den Koalitionsmächten zur Abdankung gezwungen und nach Elba verbannt, nach seiner Rückkehr 1815 bei Waterloo besiegt und nach St. Helena deportiert.schliessen
da im grossen der ganzen Schweiz thate, das fiengen einige böse erzrevolutionaire Menschen in meiner Gemeine mit mir an: Hier die ausführliche Geschichte dieses über mich entstandenen Sturmes ...

 


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